Wesentliche Änderungen in den Golfregeln 2023

Zum 1. Januar 2023 werden im üblichen Turnus von vier Jahren die Golfregeln überarbeitet und neu herausgegeben. Hier finden Sie die wichtigsten Änderungen im Überblick.

2019 gab es viele Änderungen, die teilweise erhebliche Auswirkungen auf das Spiel hatten. In der Ausgabe 2023 wurden nun im englischen Text viele Formulierungen verdeutlicht und klargestellt, was dann auch zu einer entsprechend angepassten Übersetzung führte. Diese wird gegen Ende des Jahres 2022 verfügbar sein. Einige inhaltliche Änderungen hat es jedoch ebenfalls gegeben.

Inhaltliche Regeländerungen im Überblick:

  • Regel 1.3c(4) Anwendung von Strafen bei mehrfachem Regelverstoß

Die Regel wurde dahingehend geändert, dass die Entscheidung, ob Regelverstöße zusammenhängend oder nicht zusammenhängend sind, bei der Anwendung keine Rolle mehr spielen, das heißt es wird weniger Fälle geben, bei denen mehrfache Strafen fällig werden.

>>> Dies vermindert die Gefahr von „Folgefehlern“ und das versehentliche Übersehen oder Unsicherheiten über die Strafe für den zweiten Verstoß.

  • Regel 3.3b(4) Spieler nicht verantwortlich für Ausweisung des Handicaps auf der Scorekarte oder für Addition der Lochergebnisse

Die Regel wurde dahingehend geändert, dass ein Spieler sein Handicap nicht mehr auf seiner Scorekarte ausweisen muss. Die Spielleitung ist verantwortlich für die Berechnung der Handicapschläge des Spielers für das Turnier und für die darauf beruhende Ermittlung seines Nettoergebnisses.

>>> Im World Handicap System ist es für Spieler nicht einfacher geworden, ihren Handicap Index aus noch nicht eingetragenen Runden für ein neues Turnier hochzurechnen. Auch wenn die Verantwortung für die Ermittlung des Course Handicaps nun bei der Spielleitung liegt, ist ein Spieler dennoch verpflichtet, die Spielleitung darauf hinzuweisen, dass sein Handicap noch nicht auf Basis aller gespielten Ergebnisse berechnet wurde. Die Spielleitung muss dann entscheiden, ob sie dies berücksichtigt, was den Spieler davon befreit, sich eine Strafe für das Spielen mit einem falschen Handicap zuzuziehen.

  • Regel 4.1a(2) Benutzung, Reparatur oder Ersatz eines während der Runde beschädigten Schlägers

Die Regel wurde dahingehend geändert, einem Spieler den Ersatz eines beschädigten Schlägers zu erlauben, vorausgesetzt, der Schläger wurde nicht missbräuchlich beschädigt.

>>> Nun darf auch wieder ein im normalen Spielgebrauch beschädigter Schläger ersetzt oder repariert werden, was in den letzten vier Jahren nicht zulässig war. 

  • Regel 6.3b(3) Neu eingesetzter Ball, während Loch gespielt wird

Die Strafe für das Spielen eines regelwidrig neu eingesetzten Balls wird von der Grundstrafe auf einen Strafschlag reduziert.

>>> Bisher „kostete“ das unerlaubte Austauschen des Balls zwei Strafschläge. Da bei den heutigen stabilen Bällen kein echter Vorteil mehr damit verbunden ist, wurde die Strafe auf einen Schlag reduziert. Achtung: Wird dieser Ball an einem falschen Ort gespielt, fallen dafür jedoch nach wie vor zwei Strafschläge an, denn bei zwei gleichzeitigen Regelverstößen fällt die höhere der beiden Strafen an. 

  • Regel 9.3 Ball durch Naturkräfte bewegt

Die neue Ausnahme 2 schreibt vor, dass ein Ball zurückgelegt werden muss, falls er in einen anderen Bereich des Platzes rollt, nachdem er gedroppt, gelegt oder zurückgelegt wurde. Dies gilt auch, wenn der Ball im Aus zur Ruhe kommt.

>>> Es wäre sicher eine unbillige Härte, wenn ein z. B. von Boden in Ausbesserung gedroppter Ball erst auf dem Fairway zur Ruhe kommt, dann ins Aus rollt und als verlorener Ball gewertet würde.

  • Regel 10.2b Andere Hilfe

Regel 10.2b ist zur größeren Klarheit umgeschrieben worden und enthält jetzt auch die wesentlichen Grundsätze der im April 2019 herausgegebenen Klarstellungen zur Unterstützung der Regeln von 2019.

Regeln 10.2b(1) und (2) wurden geändert, um klarzustellen, dass es weder dem Caddie noch irgendeiner anderen Person erlaubt ist, einen Gegenstand auf den Boden zu stellen, um dem Spieler mit der Spiellinie oder anderen Richtungsinformationen zu helfen (zum Beispiel, wenn der Spieler den Flaggenstock nicht sehen kann), und der Spieler kann die Strafe nicht vermeiden, indem er das Objekt entfernen lässt, bevor er den Schlag macht.

>>> Die verfügbaren Hilfsmittel sind mit Birdiebooks und Entfernungsmessern so groß, dass es dem Spieler nicht zu zusätzlich gestattet wird, sich Markierungen auf dem Platz zu setzen. Auch unter dem Aspekt des zügigen Spiels ist dies eine sinnvolle Einschränkung.

  • Regel 11.1b Ball in Bewegung trifft versehentlich Person oder äußeren Einfluss: Ort, von dem der Ball gespielt werden muss

Regel 11.1b wurde zur größeren Klarheit umgeschrieben.

Regel 11.1b(2) wurde dahingehend geändert, um klarzustellen, dass wenn ein vom Grün gespielter Ball ein Insekt, den Spieler oder den Schläger, der für den Schlag benutzt wurde, trifft, der Ball gespielt wird wie er liegt – der Schlag wird nicht wiederholt.

>>> Ob ein Insekt den Ball ablenkt ist kaum realistisch zu beurteilen, es sei denn, es wäre so groß, dass der Spieler es sehen und auch vorher zur Seite setzen könnte. Schläge hingegen, die den Spieler oder seinen Schläger treffen, liegen in der Ausführung allein in der Verantwortung des Spielers und verdienen keine straflose Wiederholung.

  • Regel 21.1c Strafen in Stableford

Diese Regel wurde geändert, um klarzustellen, dass Strafen in Bezug auf Schläger, Startzeiten und unangemessene Verzögerung nun wie im normalen Zählspiel auf das Loch angewendet werden. Die gleiche Veränderung wurde in Regel 21.3c (Strafen bei Par/Bogey) vorgenommen.

  • Regel 25 Änderungen für Spieler mit Behinderungen

Die Einführung der neuen Regel 25 bedeutet, dass die Änderungen in dieser Regel für alle Turniere, einschließlich aller Spielformen, gelten.

>>> Bisher wurde es teilweise aus Unkenntnis der entsprechenden Anpassungen der Regeln für Spieler mit Behinderung übersehen, betroffenen Spielern die notwendigen Anpassungen zu gestatten. Nun gelten diese automatisch in der jeweiligen Kategorie, sofern ein Spieler der Spielleitung seinen Status als Spieler mit entsprechender Behinderung nachweist.

  • Vorgehensweise bei Erleichterung zurück auf der Linie

Das Erleichterungsverfahren zurück auf der Linie wurde geändert, um klarzustellen, dass der Spieler auf der Linie droppen muss. Die Stelle auf der Linie, an der der Ball nach dem Drop zuerst den Boden berührt, schafft von diesem Punkt aus einen Erleichterungsbereich von einer Schlägerlänge in alle Richtungen. Diese Veränderung bedingt Änderungen der Regeln 14.3b(3), 16.1c(2), 17.1d(2), 19.2b und 19.3 sowie der Definition von Erleichterungsbereich.

>>> Bisher (auch in den Regeln vor dem Jahr 2019) war der Ball in einem Halbkreis (nie näher zum Loch) zu droppen, wenn ein Spieler z. B. aus einer gelben Penalty Area auf der Linie zurück droppen wollte. Rollte der Ball nur minimal aus diesem Halbkreis nach vorne, musste der Ball erneut gedroppt werden. Da der Bezugspunkt für das Erleichterungsverfahren jedoch der Kreuzungspunkt des Balls mit der Grenze der Penalty Area war, hätte der Ball dennoch nicht näher zum Loch als der Bezugspunkt gelegen (sonst wäre er wieder in der Penalty Area). Nur in den o.g. Regeln, die sich auf das Droppen auf der Linie zurück beziehen, wird der Erleichterungsbereich deshalb nun als Kreis definiert, so dass die Schlägerlänge sich also auch nach vorne erstreckt.

Beim Droppen mit zwei Schlägerlängen oder strafloser Erleichterung nach Regel 16 darf der Ball nach wie vor nicht näher zum Loch rollen als der Bezugspunkt.  

  • Wie vorzugehen ist, wenn ein Schlag wiederholt werden muss

Mehrere Regeln, die die Formulierung „Schlag zählt nicht“ enthalten (zum Beispiel Regel 11.1b), wurden so verändert, dass das Versäumnis, einen Schlag zu wiederholen, wenn dies gefordert wird, immer noch ein Verstoß gegen die jeweils geltende Regel ist, aber nicht mehr zur Disqualifikation führen kann.

Zusammenfassung wichtiger Grundlagen zum World Handicap System

Diese können Sie unter dem nachfolgenden Link einsehen:

Hier klicken, um zum WHS-Update Nr. 4 zu gelangen!

BWGV Information – EDS Runden

Sehr geehrte Damen und Herren,

in Zeiten, in denen der vorgabenwirksamen EDS-Runde und kurzfristigen „Leistungsturnieren“ eine neue Aufmerksamkeit zuteil wird, zum Beispiel für das Handicap, für Listenwertungen, für Qualifikationen etc., sollte beim Blick auf selbstnotierte(!) Scores, egal in welcher Handicap-Klasse und egal in welcher Alterskalsse, niemals der Verdacht aufkommen, dass der notierte Score nicht der gespielten Leistung entspricht.

Erstens ist jeder falsche (zu gute!) Score ein Selbstbetrug, egal ob es ein einzelner Schlag oder sogar eine Unterspielung auf ein niedrigeres Handicap ist!

Zweitens betrügt man damit seine Golffreunde und Mitbewerber um eine Nominierung, oder um die Qualifikation für ein Team oder um die Qualifikation für ein größeres Turnier, vielleicht sogar um die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft.

Mit der Vorgabenverwaltung im Stammbaltt sind vom Deutschen Golf Verband die Clubs und die Betreiber beauftragt.

Auffälligkeiten in den Stammblättern fallen sowohl den Clubs als auch dem Verband auf.

Achtung: Bei EDS-Runden werden die Zähler im Stammblatt festgehalten.

Wer bei vorgabenwirksamen Runden und EDS-Runden durch einen falschen Score sein eigenes Handicap oder das seines Freundes oder das seiner Kinder frisiert, handelt vorsätzlich falsch!

Spielt immer vorbildlich – seid jederzeit Vorbilder!

Unsere Empfehlungen, um der sportlich erbrachten Leistung die zweifelsfreie Anerkennung zu verschaffen:

  • Keine Geschwister als Zähler
  • Keine Eltern als Zähler
  • Wechselnde Zähler
  • Zu dritt statt zu zweit spielen
  • Unbedingte Einhaltung der für die EDS-Runde festgelegten Abschläge

Benno Kirstein – Landestrainer Jugend

Dominik Müller-Lingelbach – Landestrainer Mädchen

A Good Walk Spoiled …

… könnte man im allerweitesten Sinne übersetzen mit „ein verwöhnter Spaziergang“. Als jedoch John Feinstein sein Buch mit dem gleichnamigen Titel veröffentlichte, da ging es ihm nicht um die Sonnenseiten unseres Sports. Nein, es geht – mit wunderbarer aber leider nur englischen Feder geschrieben – in erster Linie um all den Schmerz, der den frustrierendsten Sport der Welt begleitet, also über einen wahrlich „verdorbenen“ Gang über grüne Gräser.

Wir kennen das doch alle: was gestern gut war, das funktioniert heute nicht mehr. Seit Jahren schon nagelst Du deinen Ball immer mit größter Leichtigkeit und traumwandlerischer Sicherheit aus jeder beliebigen Entfernung tot an den Stock. Und wie verhext rasen plötzliche all Deine Bälle getoppt als Dackeltöter weit übers Grün hinaus. Der Bunker, dessen Existenz Dir über Jahre hinweg nicht einmal bewusst war, den triffst Du nun mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit auf so ziemlich jeder Runde. Und zwar ganz egal, wie Du dich ausrichtest oder welches Eisen Du aus der Tasche holst, der Bunker übt eine magische Anziehungskraft auf Deinen Ball aus. Vom Wasser rings um das fünfte Grün, mit all seiner bösen und ballfressenden Energie, ganz zu schweigen.

Aber alles halb so wild, Golf macht Spaß und so sind doch alle auf dem Platz erlittenen Qualen spätestens nach dem ersten kühlen Getränk auf der Terrasse nur noch belanglose Fußnoten einer heiteren und bisweilen gar lustigen Erzählung.

Überhaupt nicht lustig finde ich aber, was ich immer wieder auf unserem Platz sehen muss,   nicht im Entferntesten etwas mit meinem eigenen Spiel zu tun hat und mir dennoch größere Qualen bereitet als der dritte brandneue Pro V1, den ich mit einem blitzblanken Hook  Richtung Rollbahn entlasse. Was ich sehe, erweckt bei mir den Eindruck, als seien die Vandalen nach ihrem Abzug aus Rom mit 1500-jähriger Verspätung auf unserem Platz aufgetaucht um es nach alter Germanenart nochmals richtig krachen zu lassen.

Obwohl selbst Raucher, der nach einem Fehlschlag gerne mal einen Glimmstängel anzündet – also sehr, sehr oft – kann es doch nicht sein, dass die Kippe dann am Ende der nikotingestützten Mentaltherapie einfach aufs Fairway geschnippt wird. Hallo!! Dafür gibt es Müllereimer!! Die sind auf unserem Platz übrigens häufig anzutreffen und allein aufgrund ihrer Größe schon von Weitem – auch ohne Zuhilfenahme eines Lasermessgerätes – als solche zu erkennen. Und nein, es sind nicht die kleinen grünen Metallbehälter nahe der Abschlagsmarkierung, die von manch einem ernährungsbewussten Mitbürger so gerne zum Entsorgen der Bananenschale missbraucht werden. In diese kleinen putzigen Behälter werden allein die abgebrochenen Tees entsorgt um damit den Nachschub an „Schwaben-Tees“ für all jene zu garantieren, die direkt hinter uns spielen.

Und als sei das alles nicht schon schlimm genug, das elegante Umschiffen der uns von unseren Eltern mit einer Engelsgeduld eingebläuten Anstandsregeln findet gleich noch seine Steigerung bei einem Thema, das uns Golfern doch vor dem Abschluss unserer Platzreifeprüfung gebetsmühlenartig eingetrichtert wurde: die Etikette.

Während einer meiner letzten Golfrunde kam ich zu dem zweifelhaften Vergnügen auf achtzehn Loch insgesamt 63 – in Worten: dreiundsechzig – Pitchmarken ausbessern zu dürfen, wobei meine eigenen Todesstöße für unsere Grüns noch gar nicht mitgezählt wurden. Dass ich diese, also meine eigenen, als verantwortungsbewusster Golfer repariere, das ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Aber scheinbar gehöre ich mit diesem – in den Augen manch Anderer – „naiven“ Denken schon fast zu einer vom Aussterben bedrohten Art.

Und im Sauseschritt gleich zum nächsten tränenreichen Thema: Divots. Nicht wenige Grasstücke lagen zum Teil nur einen halben Meter von der Stelle entfernt, aus der diese herausgeschlagen wurden. Aber auch das scheint so manchem Golfexperten egal zu sein, denn er selbst hat ja den Begriff des „Besserlegens“ aufs allerfeinste mit dem eigenen Spiel verwoben und verfährt genau auf diese Weise, wann immer der eigene Ball in einem Divot  eines anderen Spielers liegt. Was interessiert denn auch die golferische Grundmaxime, „den Ball zu spielen, wie er liegt“. Gilt doch nicht für mich, gilt nur bei den anderen …

War’s das? Mitnichten. Es gibt aus unserem Platz ja noch den einen oder anderen Bunker, von dem es zu berichten gilt. Zu diesen gemeingefährlichen Golferfallen sei gesagt, dass wir uns aufgrund der unsäglichen Plage namens „Corona“ zeitweilig daran gewöhnen mussten, unsere eigenen Spuren im Sand unter Zuhilfenahme von Schlägern oder den Schuhsohlen zu beseitigen, um das Hindernis anschließend für die anderen Spieler wieder in einem halbwegs vernünftigen Allgemeinzustand zurückzulassen. Dass das nicht für alle wirklich zufriedenstellend gelöst werden konnte, das mag jetzt einfach mal dahingestellt sein und war hoffentlich einfach nur eine traurige Episode in unserer Golfkarriere. Aber genauso wie all die Jahre vor Corona und auch jetzt, nachdem die Harken wieder zur Benutzung freigegeben sind, triffst Du auf Trampelpfade die den Eindruck erwecken, als habe die hochgeschätzte Frau Verteidigungsministerin vor Kurzem den Entschluss gefasst, in unseren Bunkern wieder die hohe Kunst des preußischen Stechschrittes üben zu lassen. Nein, nein werter Leser, hier wurde nicht einmal der Versuch unternommen, den müden Anschein einer Pflegemaßnahme zu erwecken. Warum auch? Ich hebe meinen Ball sowieso auf und wenn die nachfolgenden Golfer im Bunker landen sind sie doch selbst schuld. Ist doch mir egal. Anders kann ich mir das Denken einiger Zeitgenossen nicht erklären. Es sei denn, es steckt ein sehr viel edleres Ansinnen dahinter und ich bin einfach zu dumm, es zu erkennen. Will man vielleicht die Arbeitsplätze unserer „Dienstboten“ erhalten, die man landstrichweise auch unter der Bezeichnung „Greenkeeper“ kennt? Ich weiß es nicht, ich finde es einfach nur ungehörig, respektlos und unkameradschaftlich, wie einige Golferinnen und Golfer mit unserem Platz umgehen. Wobei die Betonung auf dem Wörtchen „unserem“ liegt, denn es ist nicht Dein Platz, genau so wenig wie es mein Platz ist. Es ist unser Platz.

Also, liebe Freunde des gepflegten Ballsports: keinem von Euch kann daran gelegen sein, dass irgendwann einmal in letzter Konsequenz eine solch harte Maßnahme wie ein zeitweiliges Platzverbot ausgesprochen wird. Aber genau das – sorry für die verbale Keule – wird aufgrund unserer Club- und Platzordnungen für einige Wenige irgendwann Realität. Denn sie glauben offensichtlich immer noch, die Regeln würden immer nur für die Anderen gelten. Nee, stimmt nicht; die Regeln gelten für alle.

Lasst uns bitte gemeinsam dazu beitragen, dass auch die Spielerinnen und Spieler hinter uns den Platz so vorfinden, wie wir dies selbst erwarten. Kostet nix, macht keine große Mühe – macht sogar ein kleines bisschen Spaß – und trägt dazu bei, dass unser Platz, um den uns wahrlich ’ne Menge SpielerInnen anderer Clubs beneiden, am Ende doch wieder zu einem verwöhnten Spaziergang einlädt.

Michael Kuhlen – 20.07.20

Neuigkeiten zum World-Handicap-System ab 2021

Ab 2021 wird in Deutschland das World Handicap System eingeführt. Bis dahin gilt das EGA-Vorgabensystem vollumfänglich weiter. Zwar soll das WHS ab der Spielsaison 2020 weltweit eingeführt werden, jedoch folgen nach und nach immer mehr europäische Golfnationen dem deutschen Beispiel und nutzen das Jahr 2020 dazu, um die Einführung für alle Beteiligten bestmöglich vorzubereiten und somit 2021 einen reibungslosen Einstieg sicherzustellen. Neben Deutschland werden die Niederlande, Österreich, Dänemark, Belgien und die Schweiz diesen Schritt auch erst im Jahr 2021, wie auch die Länder des heutigen CONGU-Handicap-Systems, England, Schottland, Wales, Nordirland und Irland, gehen. Die Umstellung zum WHS erfordert eine Vielzahl von vorbereitenden Maßnahmen. Anders als beispielsweise in den USA, wo es seit Jahrzehnten ein Handicapsystem gibt, dass dem WHS ähnelt, ist der Schritt in Europa sehr viel gravierender. Zudem konnten erst vor wenigen Wochen die letzten inhaltlichen Detailfragen geklärt werden. Aus diesem Grund möchte der DGV „Sorgfalt vor Eile“ walten lassen und alle Beteiligten (Golfanlagen, Golfclubs, Golfspieler) umfangreich und detailliert über das neue System sowie die damit verbundenen Änderungen informieren. An dieser Stelle haben wir einige häufig gestellte Fragen mit den passenden Antworten für Sie zusammengestellt:

Warum wird das World Handicap System eingeführt?

In einer globalen Welt ist es nicht zeitgemäß, dass sechs verschiedene Handicap-Systeme parallel angewendet werden. Um einen gerechten und nach gleichen Maßstäben geführten Wettkampf sicherzustellen, ist ein einheitliches weltweites System notwendig. Das WHS wird nun alle Systeme zu einem Einzigen vereinen, das

  • Golfspielern mit unterschiedlicher Spielstärke ermöglicht, auf fairer und gerechter Basis in jedem Format und auf jedem Platz weltweit zu spielen und in Turnieren gegeneinander anzutreten
  • leicht zu verstehen und umzusetzen ist, ohne auf Genauigkeit zu verzichten
  • die unterschiedlichen Bedürfnisse und Erwartungen von Golfern, Golfclubs und Nationalverbänden, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Golfkulturen erfüllt.

Was passiert, wenn ein deutscher Golfspieler 2020 in einem Land spielen möchte, dass bereits das WHS eingeführt hat?

Bis alle Länder das WHS eingeführt haben, gibt es statt der bisherigen sechs unterschiedlichen Systeme, eben sieben. Bisher konnte ein Spieler mit einer DGV-Vorgabe jederzeit in einem Land Golf spielen, wo das EGA-Handicap-System keine Anwendung fand (bspw. in Großbritannien, wo es das CONGU-System gibt). An diesem Grundsatz wird sich nichts ändern. Die DGV-Vorgabe wird auch in 2020 überall als vollwertiges Handicap akzeptiert.

Was passiert, wenn ein Spieler mit einem World Handicap Index hier spielen möchte?

Schon heute spielen Golfer aus allen Ländern in Deutschland Golf. Sie alle haben ein Handicap. Auch wenn die Berechnung der Handicaps auf Basis anderer System erfolgt, wird das Handicap dieser Gäste schon heute zu einer Spielvorgabe konvertiert und in den Turnierbetrieb integriert. Es macht also keinen Unterschied, ob heute jemand mit einem CONGU- Handicap, einem USGA-Index, mit einem südafrikanischen Handicap oder ob ab 2020 auch Spieler mit einem World Handicap Index (WHI) bei uns spielen möchten.

Mit welcher Formel kann man seine DGV-Vorgabe in einen World Handicap Index umrechnen?

Es gibt keine Formel, die aus einer DGV-Vorgabe einen World Handicap Index (WHI) machen kann, da die Berechnungsgrundlagen in beiden Systemen völlig unterschiedlich sind. Während in unserem heutigen System, die bestehende Vorgabe anhand des letzten Ergebnisses in Zehntelschritten angepasst wird, betrachtet das WHS, die Gesamtheit der letzten 20 Ergebnisse, und bildet aus den besten acht Ergebnissen einen Mittelwert. Das bedeutet, dass es passieren kann, dass zwei Spieler mit identischer DGV-Vorgabe zukünftig unterschiedliche WHI erhalten, je  nachdem, wie sich jeweils die besten acht Ergebnisse aus den letzten 20 darstellen.

Wie wird mein jetziges Handicap für das WHS konvertiert?

Nach wie vor ist das Handicap Ausdruck der Spielstärke eines Golfers und soll sein Spielpotenzial so genau wie möglich widerspiegeln. Im WHS heißt dieser Wert zukünftig World Handicap Index (WHI). Der WHI hat eine andere Berechnungsgrundlage als die heutige DGV-Vorgabe. Somit ist auch zu erwarten, dass im Regelfall, der WHI vom Wert her nicht der heutigen DGV-Vorgabe entspricht. Der WHI errechnet sich, indem der Durchschnitt der besten acht Ergebnisse aus den letzten zwanzig handicap-relevanten (heute: vorgabenwirksamen) Runden gebildet wird. Hat ein Spieler weniger Ergebnisse, wird eine kleinere Anzahl zur Ermittlung des WHI herangezogen. Hat ein Spieler gar keine Ergebnisse in seinem Stammblatt, wird seine bisherige DGV-Vorgabe auch sein zukünftiger WHI sein.

Wie alt dürfen die Ergebnisse maximal sein, damit sie bei der Konvertierung Berücksichtigung finden?

Das WHS, anders als das heutige EGA-Vorgabensystem, wird mehr die aktuelle Spielfertigkeit reflektieren als historische Leistungen widerspiegeln. Von daher werden sehr weit zurückliegende Ergebnisse nicht zur Konvertierung herangezogen. Wie lange exakt zurückgeblickt wird, ist im Moment noch Gegenstand von Beratungen zwischen den Nationalverbänden und der World Handicap Authority (zuständig für das WHS). Der DGV teilt die Idee, dass man nicht länger als drei bis maximal fünf Jahre zurückblicken sollte. Es werden ohnehin nur dann ältere Daten herangezogen, sofern es erforderlich wird, um auf 20 Ergebnisse zu kommen. Eine Mehrheit der deutschen Golfspieler wird jedoch aus den zu betrachtenden drei bis fünf Jahren weniger als 20 Ergebnisse vorweisen können. In diesem Falle wird die aktuelle DGV-Vorgabe zu einem Ergebnis umgewandelt (jüngstes Ergebnis), das als eine Art „Anker-Ergebnis“ für die folgenden 20 Runden im Stammblatt erhalten bleibt und bei der Kalkulation des World Handicap Index berücksichtigt wird (es wird meist zu den acht besten  Ergebnissen gehören)

Ein kleiner Hinweis zum Schluss: zum leichteren Verständnis der auf den ersten Blick sicherlich komplexen Materie sei auf ein wunderbares Video hingewiesen, dass über den nachfolgenden Link aufgerufen werden kann:

https://www.youtube.com/watch?v=IoWXKtelDkQ

Und wer sich nun noch detaillierter mit den neuen Bestimmungen beschäftigen möchte, dem sei empfohlen, den nachfolgenden Link anzuklicken. Dort findet sich die 116-seitige Dokumentation des DGV:

Michael Kuhlen – 14.07.2020

Platzregeln ab 15. Juli 2020

In Ergänzung der in der DGV/BWGV Hardcard festgelegten Bestimmungen gilt für den Bereich des Golfplatzes des Baden Hills Golf und Curling Club e.V. folgendes:

1.      Ausgrenzen (Regel 18.2)

  • links der Bahnen 1,2,3,13,17 und 18 gilt die Innenkante der Straße als Auslinie, sofern keine weißen Pfähle gesteckt sind
  • links der Bahnen 1,6,9,10,11,12 und 13 sind die durch weiße Pfähle und/oder Zaun gekennzeichnet
  • rechts der Bahn 10 und der Bahn 18 sind durch weiße Pfähle gekennzeichnet
  • hinter dem 15. und 18. Grün sind durch weiße Pfähle oder Zaun gekennzeichnet
  • die weißen Pfähle zwischen Bahn 15 und 16 gelten nur beim Spielen von Bahn 15 als Ausgrenze, beim Spielen der Bahn 16 sind diese unbewegliche Hemmnisse

2.      Ungewöhnliche Platzverhältnisse (Regel 16.1)

  • sind durch blaue Pfähle und/oder weiße oder blaue Einkreidungen gekennzeichnete Flächen
  • Blumenbeete links am Grün der Bahn 3, Wege mit künstlicher Oberfläche, mit Pfählen oder Manschetten oder Bändern oder Seilen gekennzeichnete Anpflanzungen gelten als unbewegliche Hemmnisse, Erleichterung kann in Anspruch genommen werden
  • Zäune rechts der Bahn 10 und rechts der Bahn 18 gelten als unbewegliche Hemmnisse, Erleichterung kann in Anspruch genommen werden
  • Künstlich angelegte Grünböschungen und Bunkereinfassungen gelten als Bestandteile des Platzes, straflose Erleichterung kann nicht in Anspruch genommen werden

3.      Ergebnisse im Zählspiel notieren (Regel 3.3b)

  • Spieler dürfen Ihre eigenen Ergebnisse auf der Scorekarte erfassen (es ist nicht erforderlich, dass der Zähler dies tut)
  • Es ist nicht erforderlich, dass der Zähler die Lochergebnisse des Spielers physisch bestätigt, aber es sollte zumindest eine mündliche Bestätigung erfolgen
  • Es ist nicht erforderlich, eine Scorekarte physisch bei der Spielleitung einzureichen, vorausgesetzt, die Spielleitung kann die Ergebnisse in anderer Form annehmen
  • Es wird empfohlen, die Ergebnisse mit der qualifizierten elektronischen Scorekarte (QeSC) über das Mobiltelefon zu erfassen. Ist das nicht möglich, kann ein Foto der Scorekarte mit dem Mobiltelefon als Email oder WhatsApp an das Sekretariat gesendet werden, was jedoch gegenüber der elektronischen Scorekarte erheblichen Mehraufwand auslöst. Möglich ist auch eine mündliche Mitteilung

Flaggenstöcke

  • Ein nicht aus dem Loch entfernter Flaggenstock darf anders als nur mit der Hand (Handtuch oder durch Bewegen mit dem Schläger) zentriert werden
  • Das Zentrieren ist erlaubt, während ein anderer Spieler  puttet

Bunker

  • Liegt ein Ball in einem Bunker und ist die Lage des Balls durch unzureichendes Einebnen des Sands durch andere Spieler beeinträchtigt, darf der Ball entsprechend Regel 16.1c (Erleichterung von ungewöhnlichen Platzverhältnissen im Bunker) straflos fallen gelassen werden. Erleichterung wird nicht gewährt, wenn nur die Standposition des Spielers betroffen ist
  • Spielerinnen und Spieler sind dringend angehalten selbst verursachte Spuren im Bunker mit einer Harke oder mit Ihren Füßen oder einem Schläger einzuebnen

Platzregeln (ab Mai 2020)

In Ergänzung der in der DGV/BWGV Hardcard festgelegten Bestimmungen gilt für den Bereich des Golfplatzes des Baden Hills Golf und Curling Club e.V. folgendes:

1.      Ausgrenzen (Regel 18.2)

  • links der Bahnen 1,2,3,13,17 und 18 gilt die Innenkante der Straße als Auslinie, sofern keine weißen Pfähle gesteckt sind
  • links der Bahnen 1,6,9,10,11,12 und 13 sind die durch weiße Pfähle und/oder Zaun gekennzeichnet
  • rechts der Bahn 10 und der Bahn 18 sind durch weiße Pfähle gekennzeichnet
  • hinter dem 15. und 18. Grün sind durch weiße Pfähle oder Zaun gekennzeichnet
  • die weißen Pfähle zwischen Bahn 15 und 16 gelten nur beim Spielen von Bahn 15 als Ausgrenze, beim Spielen der Bahn 16 sind diese unbewegliche Hemmnisse.

2.  Ungewöhnliche Platzverhältnisse (Regel 16.1)

  • sind durch blaue Pfähle und/oder weiße oder blaue Einkreidungen gekennzeichnete Flächen
  • Blumenbeete links am Grün der Bahn 3, Wege mit künstlicher Oberfläche, mit Pfählen oder Manschetten oder Bändern oder Seilen gekennzeichnete Anpflanzungen gelten als unbewegliche Hemmnisse, Erleichterung kann in Anspruch genommen werden
  • Zäune rechts der Bahn 10 und rechts der Bahn 18 gelten als unbewegliche Hemmnisse, Erleichterung kann in Anspruch genommen werden
  • Künstlich angelegte Grünböschungen und Bunkereinfassungen gelten als Bestandteile des Platzes, straflose Erleichterung kann nicht in Anspruch genommen werden

3.  Ergebnisse im Zählspiel notieren (Regel 3.3b)

  • Spieler dürfen Ihre eigenen Ergebnisse auf der Scorekarte erfassen (es ist nicht erforderlich, dass der Zähler dies tut).
  • Es ist nicht erforderlich, dass der Zähler die Lochergebnisse des Spielers physisch bestätigt, aber es sollte zumindest eine mündliche Bestätigung erfolgen.
  • Es ist nicht erforderlich, eine Scorekarte physisch bei der Spielleitung einzureichen, vorausgesetzt, die Spielleitung kann die Ergebnisse in anderer Form annehmen.
  • Es wird empfohlen, die Ergebnisse mit der qualifizierten elektronischen Scorekarte (QeSC) über das Mobiltelefon zu erfassen. Ist das nicht möglich, kann ein Foto der Scorekarte mit dem Mobiltelefon als Email oder WhatsApp an das Sekretariat gesendet werden, was jedoch gegenüber der elektronischen Scorekarte erheblichen Mehraufwand auslöst. Möglich ist auch eine mündliche Mitteilung.

Flaggenstöcke

Der Flaggenstock darf beim Spielen eines Lochs nicht aus dem Loch entfernt werden. Strafe bei Verstoß: Grundstrafe.

Loch

Kommt ein Ball in bzw. auf einem Plastiklocheinsatz zur Ruhe, so gilt er auch dann als eingelocht, wenn dieser nicht  vollständig mit ganzem Durchmesser unterhalb der Ebene des Lochrandes zur Ruhe kommt.

Bunker

Liegt ein Ball in einem Bunker, aus dem die Spielleitung zum Infektionsschutz die Harken entfernt  hat, und ist die Lage des Balls durch unzureichendes Einebnen des Sands durch andere Spieler beeinträchtigt, darf der Ball entsprechend Regel 16.1c (Erleichterung von ungewöhnlichen Platzverhältnissen im Bunker) straflos fallen gelassen werden. Erleichterung wird nicht gewährt, wenn nur die Standposition des Spielers betroffen ist.

Neues Handicap-System

World-Handicap-System in Deutschland nicht vor 2021

Sorgfalt vor Schnelligkeit bei Einführung des einheitlichen Systems

Der Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews (R&A) und die United States Golf Association (USGA) haben die nächsten Schritte hin zu einem globalen World-Handicap-System eingeleitet. Für Golf-Deutschland hat der Deutsche Golf Verband (DGV) das Einführungsjahr 2021 vorgesehen. Informationen, die aktuell weltweit verbreitet werden, müssen hierzulande nicht immer für die spätere Anwendung Gültigkeit haben.

Ziel ist es, die derzeit sechs bestehenden Handicap-Systeme (von Australien bis Europa, siehe: Karte am Endes Textes), beginnend ab 2020, zu einem gemeinsamen einheitlichen Code zusammenzufassen. „Dass erstmals ein weltweit einheitliches Handicap-System eingeführt werden soll, ist zu begrüßen“, sagt Alexander Klose, Vorstand Recht und Service im DGV. Er betont, „dass jedoch bei der Einführung Sorgfalt vor Schnelligkeit geht, denn erst seit kurzem sind uns die geplanten Inhalte und Rahmenbedingungen für die Anwendung eines weltweiten Handicap-Systems bekannt. Nicht zuletzt deshalb gilt, dass auch diese neuen Regularien erst dann eingeführt werden, wenn die Umsetzungsschritte so sind, dass alle Beteiligten (Verbände, Golfclubs und Golfspieler) rechtzeitig wissen, was auf sie zukommt.“ Alexander Klose ergänzt: „Natürlich wird ein weltweites System auch auf regionale Gewohnheiten Rücksicht nehmen müssen. Dies versucht das World-Handicap-System, indem es den Nationen an verschiedenen Stellen bei der inhaltlichen Umsetzung Optionen einräumt, zum Beispiel dazu, ab welchem Handicap-Index ein Spieler, trotz einer schlechten Runde, nicht heraufgesetzt wird.“ Der DGV habe also jetzt die Aufgabe, immer dort, wo das System Alternativen zulässt, für Deutschland die passenden Entscheidungen zu treffen. Details wird der DGV in einem strukturierten Informationsprozess im Laufe des Jahres 2020 bekannt geben.

Als Grundsatz wird gelten, dass sich der neue Handicap-Index in aller Regel aus den besten 8 der letzten 20 vorgabenwirksamen Ergebnisse errechnen wird, ähnlich einer bereits in den USA praktizierten Durchschnittsberechnung. Von daher empfiehlt der DGV, die Saisons 2019 und 2020 zu nutzen, um den Golfspielern möglichst viele vorgabenwirksame Wettspielformate und EDS-Runden anzubieten. Vor allem dann wird gewährleistet sein, dass die zum Zeitpunkt der Einführung notwendige Umrechnung der Handicaps (alt) in den Handicap-Index (neu), das dann aktuelle Spielpotential auch realistisch reflektiert und nicht durch einige wenige vielleicht „historische“ Ausnahmeergebnisse (egal ob sehr gute oder sehr schlechte Runden) verfälschend beeinflusst wird.

Der Spiel- und Vorgabenausschuss des BHGCC wird zur Einführung der ab 2021 für deutsche Golfer konkret geltenden Regelungen zu gegebener Zeit, vergleichbar mit der Einführung der neuen Golfregeln 2019, umfassend informieren.

Michael Kuhlen – 11.05.2019

Neue Penalty Areas auf unserem Golfplatz

Mit den ab 1. Januar 2019 geltenden Golfregeln wurden die bisherigen „Wasserhindernisse“ durch sogenannte „Penalty Areas“ ersetzt. Damit besteht die die Möglichkeit, nicht nur Gewässer, sondern auch weitere Flächen mit roten oder gelben Pfählen zu kennzeichnen. In der Folge dürfen Spieler nicht nur bei (den bisherigen) Wasserhindernissen, sondern an allen so gekennzeichneten Flächen die entsprechende Erleichterung mit einem Strafschlag in Anspruch nehmen. Hintergrund für diese weitreichende Neuregelung ist das grundsätzliche Bemühen, die Rundenzeiten im Golfsport zu verkürzen. Es gilt:

Penalty Areas sind Bereiche des Platzes, aus denen ein Spieler mit einem Strafschlag an einer Stelle außerhalb der Penalty Area Erleichterung in Anspruch nehmen darf. Diese Stelle liegt möglicherweise in erheblicher Entfernung von der Stelle, an der sein Ball zur Ruhe gekommen ist (da, wie bisher bei Wasserhindernissen, der Kreuzungspunkt des Balls mit der Grenze Bezugspunkt für die Regel Anwendung ist, soweit nicht ein Ball von der Stelle des letzten Schlags gespielt wird). Wie in der Definition einer „Penalty Area“ vorgesehen, sind Wasser enthaltende Bereiche wie Seen, Flüsse, Bäche oder Teiche „Penalty Areas“ und sollten als solche gekennzeichnet sein.

Folgende Gründe sind ausschlaggebend für die Einrichtung der neuen Penalty Areas:

Es wird eine Alternative zum Verfahren mit Schlag und Distanzverlust nach Regel 18.1 (Erleichterung mit Strafe von Schlag und Distanzverlust ist jederzeit zulässig) angeboten, wenn es sehr wahrscheinlich ist, dass ein Ball in diesem Bereich verloren geht, zum Beispiel in einem Bereich mit dichtem Bewuchs, wie bspw. auf der linken Seite von Fairway 3.

Es wird eine Alternative zum Verfahren mit Schlag und Distanzverlust nach Regel 19.2 (Unspielbarer Ball) angeboten, wenn es wahrscheinlich ist, dass Erleichterung  von der Lage des Balls nach den in den Regeln 19.2b („auf der Linie zurück“) und 19.2c („seitliche Erleichterung“) vorgesehenen Möglichkeiten keine wirkliche Erleichterung bietet, zum Beispiel in Bereichen mit Felsen oder Unterholz, wie z.B. auf der linken Seite von Fairway  12.

Es sei in diesem Zusammenhang nochmals darauf hingewiesen, dass der Spieler künftig wie auf dem Fairway agieren darf: lose hinderliche Naturstoffe dürfen entfernt werden, man darf den Schläger aufsetzen und bei den Probeschwüngen den Boden berühren. Innerhalb der Penalty Area kann aber keine Erleichterung von unbeweglichen Hemmnissen in Anspruch genommen werden.

Der Spiel- und Vorgabenausschuss hat sich nun dazu entschlossen einige jener Bereiche unseres Platzes zu Penalty Areas zu erklären, in denen es aufgrund von verlorenen Bällen in der Vergangenheit zu nicht unerheblichen Verzögerungen im Spielablauf gekommen ist.

M.K.  09.05.2019

Die wichtigsten Regeländerungen ab 2019 im Überblick

Eine Übersicht der wichtigsten Regeländerungen ab 2019 hat unser Sportwart Michael Kuhlen zusammengestellt und können am Infoboard im Clubhaus und auf unserer Homepage unter Home/Sportbetrieb nachgelesen werden.

  • Die Suchzeit für einen Ball wird von fünf auf drei Minuten verkürzt, die Empfehlung wird ausgesprochen, dass jeder Schlag nicht mehr als 40 Sekunden dauern soll, und außerdem wird das Schlagen außerhalb der Reihenfolge gefördert.
  • Sie müssen nicht mehr ankündigen, dass Sie Ihren Ball zur Identifizierung aufnehmen möchten. Sie müssen allerdings die Lage markieren und dürfen ihn nicht reinigen.
  • Versehentliches Bewegen Ihres Balles bei der Suche ist straflos. Der Ball muss an die ursprüngliche Stelle zurückgelegt werden.
  • Wenn sich der Ball an anderer Stelle als auf dem Grün bewegt, bekommen Sie nur dann einen Strafschlag, wenn Sie auch wirklich direkt für die Veränderung der Lage des Balles verantwortlich gemacht werden können. Bei Selbstverschulden muss der Ball zurückgelegt werden, wenn „Naturkräfte“ am Werk waren, wird von der neuen Stelle gespielt.
  • Caddie oder Partner dürfen nicht hinter dem Spieler stehen, sobald er beginnt, den Stand einzunehmen.
  • Ein Spieler darf keinen Schläger mehr zum Anzeigen seiner Spiellinie hinlegen, weder vor noch während des Schlags – also auch nicht zum Ausrichten.
  • Spieler oder Caddie dürfen auf dem Grün die Spiellinie berühren – auch mit dem Flaggenstock.
  • Der Caddie darf den Ball auf dem Grün markieren, aufnehmen und reinigen – auch ohne explizite Zustimmung des Spielers. Nicht dieselbe Person muss den Ball zurücklegen.
  • Wenn der Ball im Bunker liegt, dürfen lose hinderliche Naturstoffe straflos bewegt werden. Der Sand darf mit dem Schläger vor oder hinter dem Ball (bei einem Übungsschwung oder im Rückschwung) nicht berührt werden. Aber der Spieler dürfte sich beim Warten auf den Schläger stützen.
  • Zusätzlich zu Pitchmarken und alten Lochpfropfen dürfen Sie auf dem Grün Spike-Spuren und andere von Schuhen verursachte Schäden ausbessern. Auch durch Tiere oder Pflegearbeiten entstandene Schäden dürfen ausgebessert werden. Die Spiellinie darf nicht über das Ausbessern des Schadens hinaus verbessert werden.
  • Bewegt sich Ihr Ball auf dem Grün, nachdem er bereits markiert, aufgenommen und zurückgelegt wurde, aus irgendeinem Grund – einschließlich durch eigenes versehen oder beispielsweise Wind -, muss er straflos an die ursprüngliche Stelle zurückgelegt werden.
  • Versehentliches Bewegen des Balls oder Ballmarkers auf dem Grün ist straflos und beides wird einfach an die ursprüngliche Stelle zurückgelegt
  • Es ist straflos, den Flaggenstock zu treffen – auch beim Putt von innerhalb des Grüns. Geht der Ball nicht ins Loch, spielen Sie ihn, wie er liegt.
  • Wenn ein Ball eines fremden Spielers versehentlich aufgenommen wurde, darf er einfach wieder zurückgelegt werden. Wenn die Stelle nicht mehr genau bekannt ist, darf sie geschätzt werden.
  • Droppen ab 2019: Der Ball muss aus Kniehöhe gerade nach unten fallengelassen werden (nicht werfen, rollen, drehen und er darf Sie nicht treffen, bevor er auf den Boden auftrifft).
  • Wenn Sie Erleichterung in Anspruch nehmen dürfen (droppen straflos oder mit Strafschlag), dürfen Sie Ihren Ball künftig wechseln und einen anderen weiterspielen.
  • Der Ball muss beim Droppen in definiertem Erleichterungsbereich („Schlägerlängen“) zur Ruhe kommen. Ansonsten den Ball dort hinlegen, wo er beim zweiten Drop den Boden traf.
  • Zur Bemessung eines Erleichterungsbereichs zählt als Schlägerlänge immer der längste Schläger, ausgenommen des Putters.
  • Ab 2019 gibt es den Begriff Penalty Area für rot oder gelb markierte Flächen (Wasserhindernisse, Wald, Wüste, Schluchten und anderes). Dort dürfen Sie lose hinderliche Naturstoffe entfernen, den Schläger aufsetzen und Probeschwünge machen und dabei Boden oder Wasser berühren. Es gelten dieselben Regeln wie beim Spielen auf dem Fairway oder im Rough.
  • Wenn Sie Erleichterung in einer Penalty Area in Anspruch nehmen möchten, dürfen Sie auf Linie Fahne und Kreuzungspunkt zur Penalty Area beliebig weit zurückgehen, einen Erleichterungsbereich mit einer Schlägerlänge bemessen oder schätzen und droppen.
  • Wenn Sie den Ball im Bunker für unspielbar halten, haben Sie eine zusätzliche Möglichkeit, die Sie auf der Linie zurück mit zwei Strafschlägen außerhalb des Bunkers droppen lässt. Beim Messen oder Schätzen des Erleichterungsbereichs entlang einer Linie gilt eine (!) Schlägerlänge, im Gegensatz zu den zwei Schlägerlängen, die von der ursprünglichen Lage des Balls aus gemessen werden.
  • Ist Ihr Ball verloren oder im Aus, darf der Golfclub ab 2019 eine Platzregel erlassen, die nicht von Ihnen verlangt, mit Schlag und Distanzverlust (also „zurückgehen“) zu spielen. Dann dürfen Sie die Stelle des verlorenen Balls oder des Balls im Aus und dessen Entfernung zum Loch schätzen, in gleicher Distanz zum Loch am nächstgelegenen Fairwayrand einen Erleichterungsbereich mit zwei Schlägerlängen auf das Fairway bestimmen und irgendwo in diesem Korridor beliebig weit nach hinten und nicht näher zur Fahne mit zwei Strafschlägen droppen. Die Platzregel lässt sich jedoch nicht anwenden, wenn der Ball in einer Penalty Area verloren ist oder ein provisorischer Ball gespielt wurde. Wenn eine solche Platzregel überhaupt erlassen wird, sollte dies sorgsam erwogen werden und eher für „Social Golf“ oder EDS-Runden angewandt werden und nicht für sportlich anspruchsvollere Turniere.
  • Für einen eingebetteten Ball darf nun auf dem gesamten „Gelände“ – also auch im Semirough und im Rough – straflos Erleichterung in Anspruch genommen werden.
  • Ein provisorischer Ball darf nun auch dann gespielt werden, nachdem eine Weile nach dem ursprünglichen Ball gesucht wurde. Die Gesamtsuchzeit von drei Minuten darf dabei jedoch nicht überschritten werden.
  • Die Einschränkung bei der Erleichterung von Tierlöchern auf solche von Erdgänge grabenden Tieren, Reptilien oder Vögeln besteht nicht mehr.
  • Landet der Ball auf oder nahe einem falschen Grün, so muss auch dann straflos gedroppt werden, wenn der Stand auf dem falschen Grün einzunehmen wäre.
  • Trifft ein Ball den Spieler oder dessen eigene Ausrüstung, so ist dies straflos, sofern es sich um ein Versehen handelt.
  • Ein Doppelschlag ist straflos und zählt somit einfach als ein Schlag.
  • Bei einer rot markierten Penalty Area ist ein Droppen auf der anderen Seite nicht mehr zulässig.
  • Ein an der Fahnenstange eingeklemmter Ball gilt als eingelocht, wenn ein Teil des Balls unterhalb der Lochkante ist.