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Gänsehaut beim letzten Putt- Eine Ode an den Golfsport!

Die 42. Clubmeisterschaften haben stattgefunden. Wo fange ich an? Das Wetter war ideal! Teilnehmerfeld randvoll. Der Platz perfekt präpariert. Die Organisation wie immer präzise und schnörkellos. Die Stimmung: Aufgeregt vorm ersten Abschlag, teilweise „so lala“ auf der Runde und dann wieder ausgelassen an Loch 19.  Eigentlich ist alles gesagt, jedoch wird es nicht im Geringsten diesem tollen Ereignis gerecht. Manon hat es nach ihrem letzten und entscheidenden Putt gesagt: Sie hatte vor lauter Anspannung Gänsehaut, als sich der Ball ohne Umwege auf den Weg machte ins Loch zu fallen. Denn Einiges war anders. Die Dominanz von Manon wurde von Sina Paglione gehörig infrage gestellt. Es ging auf der Runde stetig hin und her mit der Führung. Der Nachwuchs ist da und lauert auf die Chance!

Und noch etwas war neu: In zwei abschließendem Stechen wurden die Entscheidung zur Meisterschaft in der AK 50 der Männer und AK 30 der Damen getroffen. Shelby Kyca trat gegen Klaus- Michael Gnad an, Chantal Hain traf auf Silke Mayer-Raufer. Und weil Chantal Hain da schon ihr Abendkleid anhatte, absolvierte sie das eben im festlichen Gewand. Ein weiteres Highlight dieser außergewöhnlichen Meisterschaft. Klaus-Michael und Silke konnten das Stechen jeweils für sich entscheiden.

Bereits am Donnerstag gingen die Senioren auf die Runde. Am Samstag folgten alle anderen in der Reihenfolge des aufsteigenden Handicaps. Am Sonntag gingen alle zusammen an den Start. Diesmal mit absteigendem Handicap. Meine aktuelle Spielqualität ermöglichte es mir daher, am Samstag daheim noch den Rasen zu schneiden und am Sonntag den besseren Spielern und Spielerinnen bei der Ankunft an Loch 18 zu applaudieren.

Die Geschichten, die wir alle uns im Clubhaus nach der Runde erzählen, könnten Bücher füllen. Wer kein Golf spielt, wird das nicht verstehen. Für alle anderen öffnet sich ein Kaleidoskop an Gefühlen und Emotionen.

Mark Twain sagte: „Golfen ist ein Spaziergang mit Ärgernissen“. Zum Spaziergang wird es durch unseren besonderen Platz mit seiner Landschaftsarchitektur, seinem Baumbestand und dem gepflegten Erscheinungsbild. Und am Ärger trägt der Schläger Schuld. Oder der Ball selbst. Vielleicht auch die Gänse an Loch 8. Während der gelungene lange Putt ganz klar auf die eigene Kappe geht. Ein Schlag reicht und die Golferwelt ist wieder in Ordnung.

Als Anhänger des situativ gepflegten Fluchens kenne ich die Stimmungsschwankungen durchaus. Die Bäume auf dem Platz sind mir sehr vertraut. Aus ihrem schützenden Schatten heraus flog schon so mancher meiner Rettungsschläge.

Und am Ende setzt man sich das Ziel, die eigene Leistung zu verbessern. Darum geht es auch bei einer Clubmeisterschaft. Nicht nur um eine Schale oder einen Pokal. Alle können und sollen mitmachen. An zwei Tagen jeweils 18 Loch zu spielen ist schon eine Herausforderung. Der Modus des Zählspiels bringt noch zusätzliche Spannung ins Spiel. Jeder Schlag zählt und jeder weitere bietet das Potenzial zur Legendenbildung.  

Am Sonntagnachmittag spitzte sich dann die Spannung zu. Die letzten Flights kamen in Sichtweite. Zuerst die besten Männer, dann die Damen. Und ein fasziniertes Publikum konnte zuschauen, wie lange Annäherungen das Grün treffen oder im letzten möglichen Bunker einen Zwischenstopp einlegen. Da braucht es Nerven und einen ruhigen Kopf. Ein Chip, dann der Putt. Sieht einfach aus. Für Nicht-Golfer. Wir anderen wissen Bescheid!

Clubmeisterin bei den Damen wurde Manon Harsch. Zum 36. Mal! Das ist deutscher Rekord. Clubmeister der Herren Dr. Dominic Hinz. Herzlichen Glückwunsch an die beiden!

Übrigens: Einer der Gründe, warum ich Golf so schätzen und lieben gelernt habe, ist, dass man nur in Konkurrenz zu sich selbst steht und sich daher ungehemmt über die tollen Schläge anderer freuen kann.   

Viele Bilder zum Turnier findet ihr auf unserer Homepage unter dem Reiter Turniere.

Peter Kaiser
06.09.2023